Wer von Máza aus nach Norden in Richtung auf das Mecsek-Gebirge fährt, erreicht das Dorf Szásvár. Es ist der Heimatort des Bildhauers Kiss György (1852-1919) und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit einem entzückenden Ortszentrum: Um einen kleinen Platz schmiegen sich Geschäfte und Restaurants. Zentral ragt das kleine Wartehäuschen für die Busverbindung auf.
Von der Steinzeitzeitlichen Siedlung zum Besitz des Bischofs von Pécs
Anders als die Nachbargemeinde Máza beeindruckt Szásvár mit einer reichen und auch sichbaren Geschichte. Schon in der Steinzeit wurde die Region besiedelt. Urkundlich erwähnt wurde es erstmals Anfang des 13. Jahrhunderts als Dorf des Bischofs von Pécs, in dem der Pfarrer von Szási seinen Sitz hatte.
Eine Burg, viele Kämpfe und eine Reihe von Bränden
Um 1235 baute Bertalan Brancioni, der Bischof von Pécs, eine Burg in der Mitte des heutigen Ortes. Nach der Eroberung von Fünfkirchen (Pécs) durch die Türken, ergaben sich Sászvár samt Burg den Türken, die die Burg zu einem Verwaltungssitz machten. In den späteren Zeiten wurde sie immer wieder heißumkämpft, bis sie 1603 von christlichen Truppen erobert in Flammen aufging. Der erste Brand von vielen.
Aufgebaut wurde die Burg erst wieder Ende des 18. Jahrhunderts unter den Bischöfen György Klimó und Kiraly.
Benediktinermöche gründen die Abtei Sászvár
Um das Jahr 1500 nach Christus wurde Sászvár auch Sitz der Benediktinermönche von Máza. Sie errichteten eine Kirche und eine Abtei, die mehrere Jahrunderte lang vom Abt von Sasovar geleitet wurde. Der vielleicht bekannteste der Benediktiner war Ignác Martinovics, der 1795 auf dem Blutfeld hingerichtet wurde.
Ein spätbarocker Kirchenneubau auf den Ruinen der Abteilkirche
Über den Ruinen der Abteikirche errichteten die Sászvárer Ende des 18. Jahrhunderts die heutige spätbarocke römisch-katholische Pfarrkirche. Der Kirchturm ist übrigens ein Nachbau aus dem Jahr 1892, da das Original nach Senkungen instabil wurde und abgerissen werden musste.
Das vierjochige Kirchschiff ist geschmückt mit Fesken und Gemälden von Ferenc Boros, einem szekszárder Maler, und Sándor Èber.
Das Bergbaumuseum erinnert an die Geschichte der Bergbausiedlung
1995 wurde die sogenannte Nordmine geschlossen. Sie war die letzte einer ganzen Reihe von Kohlegruben in Sászvár geschlossen. Damit endete etwa 200jährige Geschichte des Ortes als Minenort. Noch um 1960 sollen mehr als 50 Prozent der Bevölkerung vom Bergbau gelebt haben. Sie förderten eine hochkalorische Steinkohle.
Neben dem Bergarbeiterpark und dem einem Denkmal zur Erinnerung eines großen Grubenunglücks erinnert das Bergbaumuseum des Ortes erinnert an die Bedeutung des Bergbaus in der Region.
Das Weinhaus
Neben Bergbau und Kalkofen spielte der Weinanbau in der Region eine bedeutende Rolle. 2001 wurde aus dem alten Stierkampfgebäude des Ortes ein Weinhaus. Die Dauerausstellung zeigt neben Werkzeugen und Dokumenten die reiche Weinbautradition, um die sich der Verein der Freunde der Rebe und der Weinbauern kümmert.
Wer Erholung sucht, ist hier ebenfalls gut aufgehoben: Das örtliche Schwimm- und Strandbad bietet nicht nur Entspannung, sondern in seiner Cafeteria auch ungarische Leckereien an.